Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit

Nodular gill disease (NGD) bei Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) in Schweizer Aquakultur

Die Knotige Kiemenkrankheit (NGD) ist eine Infektionskrankheit, die wuchernde Kiemenläsionen verursacht, die zu Atemproblemen, Sauerstoffmangel und erhöhter Sterblichkeit führen. Sie befällt weltweit vor allem Süßwassersalmoniden in intensiven Aquakulturanlagen. In den letzten Jahren haben mehrere Ausbrüche der schweren Kiemenkrankheit bei gezüchteten Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) in der Schweiz eine Sterblichkeit von bis zu 50 % verursacht, vor allem in den Frühlings- und Frühsommermonaten. Diese Krankheit führte zu wirtschaftlichen Verlusten von mehr als 250'000 CHF pro Jahr.

Als Krankheitserreger werden Süßwasser-Amöben vermutet. Die Diagnostik ist jedoch nach wie vor schwierig. In der Biologie zeigt sich eine massive Vermehrung des Kiemenepithels, oft in Form von Knötchen an den Fadenenden. Auf der Grundlage von Einzelfallstudien in Neuseeland, Deutschland, der Tschechischen Republik, Kanada und den USA beherbergen erkrankte Fische verschiedene Amöbenarten (Tubbs et al. 2010; Dyková et al. 2010; Quaglio et al. 2016). Die taxonomische Bewertung der beteiligten Amöbenarten ist jedoch unzuverlässig, da verschiedene Arten oft sehr ähnlich aussehen, teilweise aufgrund von Schwierigkeiten bei der Kultivierung und teilweise aufgrund fehlender molekularer Tests. Daher sind bisher keine morphologischen oder genetischen Informationen verfügbar, um die Amöbenarten, die vermutlich an den Schweizer Ausbrüchen beteiligt sind, genau zu identifizieren.

Ziel dieses Projekts war es, den/die Erreger der NGD zu identifizieren und eine zuverlässige Diagnose- und Therapiemethode zu entwickeln.

Kontakt: Stefania Vannetti; Heike Schmidt-Posthaus; Ralph Knüsel

Kiemenproben sammeln
Kiemenproben sammeln
Makroskopische verdickte Kiemen bei einen Regenbogenforelle
Makroskopische verdickte Kiemen bei einen Regenbogenforelle
Amoeben auf den Kiemenoberfläche an Mikroskop
Amoeben auf den Kiemenoberfläche an Mikroskop